Saarstahl Pressemitteilung: Gutes Geschäftsjahr 2011 für Saarstahl
09. Mai 2012
Das Jahr 2011 war für den Saarstahl-Konzern von einem guten Auftragseingang und einer guten Auslastung der Anlagen geprägt. Dabei hat das Unternehmen die anhaltend positive Entwicklung im Automobil- und Maschinenbausektor, vor allem in Deutschland, sowie die steigende Nachfrage in den wichtigsten Auslandsmärkten für sich genutzt.
(Saarstahl, 9.5.2012)
- Konzernumsatz von 2,296 auf 2,673 Milliarden € verbessert
- Guter Auftragseingang und hohe Auslastung der Anlagen
- Vorsitzender des Vorstands Dr. Karlheinz Blessing: „ 2011 war ein gutes Geschäftsjahr, in dem wir als international etablierter Premiumlieferant von der Nachfrage nach hochwertigem Stahl profitieren konnten.“
2011 wurde zudem mit der Realisierung eines herausragenden Investitionsprojektes, dem Bau der neuen Sekundärmetallurgie, begonnen. Die Saarschmiede GmbH Freiformschmiede spürte dagegen im Laufe des Jahres die Auswirkungen des Investitionsrückgangs im Energiesektor in Folge der internationalen Schuldenkrise und der Katastrophe von Fukushima und verzeichnete daher einen Umsatzrückgang.
Insgesamt konnte der Saarstahl-Konzern dank guter Mengen und hoher Verkaufserlöse sowohl die Produktions- als auch die Umsatzzahlen deutlich verbessern.
Zahlen des Saarstahl-Konzerns des Jahres 2011:
- Die Konzern-Rohstahlproduktion hat sich in 2011 um 16,9 % auf 2,362 Millionen Tonnen gegenüber dem Vorjahr (2,021 Millionen Tonnen) erhöht.
- Aufgrund der insgesamt positiven Mengenentwicklung und der höheren Erlöse ist der Konzernumsatz um 16,4 % auf 2,673 Milliarden € gestiegen (Vorjahr: 2,296 Milliarden €). Deutschland ist für Saarstahl weiterhin der wichtigste Absatzmarkt, 2011 konnte erneut der Export in die Drittländer (NAFTA, Asien, Rest der Welt) gesteigert werden.
- Das Konzernergebnis 2011 vor Zinsen und Steuern (EBIT) belief sich auf 210 Millionen € (442 Millionen €) und das EBITDA (EBIT vor Abschreibungen) auf 354 Millionen € (553 Millionen €). Ein direkter Vergleich der Finanzkennzahlen von 2011 mit dem Vorjahr ist nur eingeschränkt möglich: Das sehr gute Ergebnis 2010 war durch hohe Beteiligungserträge und die positiven Auswirkungen aus den Änderungen der Rechnungslegungsvorschriften (Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz) geprägt. Die Saarschmiede hat in 2011 ein nur ausgeglichenes Ergebnis erreicht, während die Saarstahl AG ihr EBIT um 33 % steigern konnte.
- Der Saarstahl-Konzern ist mit einer Gesamtbelegschaftszahl von 7.244 (davon 7.036 bilanziell konsolidiert) weiterhin einer der wichtigsten Arbeitgeber der Region. Hinzu kommen 429 Auszubildende, die derzeit ihre Ausbildung im Konzern absolvieren. Bei der Saarstahl AG selbst waren zum 31.12.2011 insgesamt 3.905 Mitarbeiter und bei der Saarschmiede GmbH Freiformschmiede 1.153 Mitarbeiter beschäftigt.
- Die Investitionen wurden auch 2011 auf hohem Niveau weitergeführt. Die Schwerpunkte lagen auf dem Abschluss der Modernisierung des Stabstahlzentrums Nauweiler und dem Neubau der Sekundärmetallurgie. Bei der Saarstahl AG selbst betrug das Investitionsvolumen 122 Millionen € (2010: 56 Millionen €). Bei den beiden mittelbaren Beteiligungen ROGESA Roheisengesellschaft Saar mbH und Zentralkokerei Saar beliefen sich die Investitionsausgaben auf insgesamt 57 Millionen €, wovon die Saarstahl AG entsprechend ihrem Anteil an den Gesellschaften die Hälfte trug.
Verhaltener Ausblick für 2012
Der Saarstahl-Konzern ist mit einer guten Auslastung in das Jahr 2012 gestartet. Gleichwohl ist die gesamtwirtschaftliche Perspektive durch die anhaltende Schuldenkrise in Europa, die stagnierende Entwicklung in vielen Industrienationen und die Wachstumsabschwächung in Asien, vor allem in China, mit zahlreichen Unsicherheiten behaftet. „Nach zwei starken Geschäftsjahren rechnen wir daher für 2012 mit einem schwierigeren Jahr und leichten Rückgängen bei Umsatz und Ergebnis, das deutlich positiv bleiben wird“, erklärt Blessing.
Große Sorge bereiten dem Saarstahl-Konzern nach wie vor die weiteren Belastungen durch die Energie- und Klimapolitik in Deutschland und der Europäischen Union und den geplanten EU-Vorgaben beim Emissionshandel. „Wir sind hier klar im Nachteil gegenüber außereuropäischen Unternehmen. Dabei sind es gerade die deutschen Stahlhersteller, die in der Lage sind, mit ihrem Know-how und mit neuen Stahlsorten einen wesentlichen Beitrag zu Energieeffizienz und Umweltschutz zu leisten“ verdeutlicht Blessing. „Wir können mit Belastungen umgehen, aber man darf uns nicht die Luft zum Atmen nehmen.“
Die Saarschmiede GmbH Freiformschmiede erwartet für 2012 ein schwieriges Übergangsjahr mit einer deutlichen schwächeren Nachfrage, da die Neuausrichtung der Energieträger Gas, Kohle, Nuklear und erneuerbare Energien noch Zeit in Anspruch nehmen wird. Mittelfristig wird der weltweit steigende Energiebedarf, vor allem in den Schwellenländern, jedoch zu einem erneuten Nachfrageanstieg für Schmiedestücke für Kraftwerke jeglicher Art führen.
In den für die Saarstahl AG wichtigen Abnehmersegmenten Automobil- und Maschinenbau wird 2012 von einem stark differenzierten Marktumfeld in Europa ausgegangen. Die insgesamt gute Entwicklung im deutschen Automobilbau sollte allerdings positive Impulse speziell für Walzdraht und Stabstahl des Qualitäts- und Edelbaustahlbereichs haben. Die für Anfang 2013 geplante Inbetriebnahme der neuen Sekundärmetallurgie wird in diesem Segment für zusätzliche Kapazitäten und ein weiter verbessertes Qualitätsspektrum sorgen.
Saarstahl-Konzern in Zahlen |
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2010 |
2011 |
Veränderung |
1) davon 7.036 bilanziell konsolidiert
2) einschließlich außerordentliche Erträge BilMoG und sonstige