Kraftwerk Ensdorf produziert weiter Strom fürs Saarland
15. Juli 2011
VSE, Saarstahl, Saarschmiede und RWE Power schließen Vereinbarungen, die den Weiterbetrieb des Kraftwerks in Ensdorf nach 2012 sichern.
Der Unterzeichnung waren lange Verhandlungen vorangegangen, die seitens Politik und Gewerkschaft verdi unterstützt wurden: „Unser Dank gebührt allen Beteiligten, die diese Abmachung erst ermöglicht haben“, so einhellig die beiden Verhandlungsführer VSE-Vorstandsmitglied Tim Hartmann und der Vorstandsvorsitzende von Saarstahl, Dr. Klaus Harste.
Saarstahl und Saarschmiede werden jeweils Betreiber des Blockes 3 in Ensdorf. Hierzu erwirbt VSE den Block 3 von RWE Power und verpachtet diesen dann an Saarstahl und Saarschmiede. VSE als Betreiber des Blockes 1 in Ensdorf wird wie bisher die Betriebsführung für beide Blöcke übernehmen.
„Mit dem Einstieg in die Eigenproduktion wollen wir die Stromversorgung für Saarstahl und die Saarschmiede weiter absichern“, begründet Dr. Klaus Harste die Entscheidung. „Die Strommärkte werden unberechenbarer. Verlässlichkeit ist für uns als international agierendes, energieintensives Unternehmen jedoch von großer Bedeutung. Steigende Energiekosten in Deutschland bedeuten einen echten Wettbewerbsnachteil.“
Auch Tim Hartmann sieht in der Kooperation einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit aller Beteiligten und des Energiestandortes Saar: „Diese Kooperation haben wir selbstverständlich zunächst unseren langjährigen Kunden Saarstahl und Saarschmiede angeboten. Mit der gefundenen Lösung sichern wir hochqualifizierte Arbeitsplätze und wertvolles Know how an der Saar“. RWE habe VSE durch den Verkauf von Block 3 bei den Bemühungen unterstützt, ein regionales Partnerkonzept zu realisieren, das wichtig für den Industriestandort Saarland sei. Deshalb danke man RWE Power für die Bereitschaft, dieses Konzept mitzutragen.
„Wir freuen uns über die gefundene Lösung. Die mit VSE getroffene Vereinbarung lässt auch langfristig Optionen für gemeinsame Entwicklungen am Standort zu. Etwaige Investitionen hängen aber von zukünftigen energiepolitischen Rahmenbedingungen ab“, so Dr. Johannes Lambertz, Vorstandsvorsitzender der RWE Power.
In der Vergangenheit wurden bereits umfangreiche Investitionen im Kraftwerk getätigt. Zum wirtschaftlichen Weiterbetrieb sind bei den sich ständig ändernden Marktbedingungen für konventionelle Kraftwerke Anpassungen auch des Personalbestandes unumgänglich. Wegen einer marktbedingt anderen Fahrweise und des Einsatzes von Importkohle müssen die Prozesse im Kraftwerk weiter optimiert werden. „Nur über die jetzt geplanten Anpassungen können wir die Wirtschaftlichkeit des Kraftwerks erhalten und den Mitarbeitern eine Perspektive bieten“, so VSEVorstandsmitglied Dr. Hanno Dornseifer.
Die beteiligten Unternehmen legen hiermit ein klares Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Saarland ab. Sie betonten bei der Vertragsunterzeichnung, dass diese saarländische Kooperation weitere strategische Möglichkeiten zur Zusammenarbeit eröffne. Die Umsetzung in den kommenden Wochen steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der jeweiligen Aufsichtsgremien sowie des Bundeskartellamtes.