Dillinger Hütte investiert in Offshore-Wind

22. September 2011

Die Dillinger Hütte investiert 135 Millionen € in ein Zulieferwerk für Offshore-Windenergieanlagen: Für die zukünftige Gesellschaft Steelwind Nordenham wird ein Werk zur Herstellung von Offshore-Fundamenten, so genannten Monopiles, aus dickwandigen großen Konstruktionsrohren errichtet.



Der Aufsichtsrat der Dillinger Hütte hat in seiner heutigen Sitzung der Investition für den Bau eines Monopile-Werks in Nordenham (Niedersachsen) zugestimmt. Das Monopile-Werk soll direkt an der Nordsee errichtet werden, d. h. in einer optimalen logistischen Lage sowohl im Hinblick auf die Versorgung des Werkes mit Blechen der Dillinger Hütte und der Tochtergesellschaft GTS Industries (Dünkirchen) als auch im Hinblick auf die Auslieferung der fertigen Fundamentstrukturen, die einen Durchmesser von bis zu 7 Metern, eine Länge von bis zu 100 Metern und ein Gewicht von bis zu 1000 Tonnen aufweisen können. Nach Erreichen der vollständigen Kapazität in 2017, sollen dann 100 Monopiles pro Jahr in dem Werk gefertigt werden, das über eigene Kaianlagen, große Lagerflächen und über Bahn- und LKW-Anschluss verfügen wird.

Damit liefert die Dillinger Hütte nicht mehr nur das Vormaterial – die Grobbleche – sondern wird zum Komplett-Anbieter für Monopiles zur Errichtung von Offshore-Windenergieanlagen. Insgesamt werden in den Bau des Werkes, das 2014 in Betrieb gehen und über 300 Mitarbeiter beschäftigen soll, rund 135 Millionen € investiert.

Die Dillinger Hütte reagiert damit auf den zukünftig erwarteten sehr hohen Bedarf im Offshore-Windenergieanlagen-Markt und auf die dann viel zu geringe Kapazität der heutigen Lieferanten. Der Vorsitzende des Vorstands der Dillinger Hütte, Dr. Karlheinz Blessing, bekräftigt die strategische Ausrichtung der Dillinger Hütte: „Diese Investition passt in unsere Strategie, denn wir wollen damit unsere Verarbeitungstiefe erweitern ohne mit unseren Kunden in Wettbewerb zu treten, was angesichts des enormen Bedarfes möglich sein wird“. Und Blessing weiter: „Gleichzeitig sichert diese strategische Vorwärtsintegration die Arbeitsplätze in unseren beiden Werken in Dillingen und Dünkirchen, weil wir die hochwertigen Blechqualitäten selbst liefern werden“.

Darüber hinaus investiert die Dillinger Hütte einen Betrag von rund 9 Millionen € in den Bau einer zweiten modernen Blechkantenfräsmaschine im Bereich ihrer Weiterverarbeitung am Standort Dillingen. Diese Anlage ermöglicht eine hohe Präzision in den Abmessungen der Bleche, so dass dieser Verarbeitungsschritt bei den Kunden entfallen und als Service angeboten werden kann. Diese Bleche finden vor allem Anwendung für Grobbleche mit großer Dicke zum Beispiel für Druckbehälter und Offshore-Fundamente.

Sowohl die im Mai beschlossene Investition zum Bau der neuen Stranggießanlage „CC 6“ als auch die neue Blechkantenfräsmaschine werden sicherstellen, dass für die Kunden und für Steelwind Nordenham in Zukunft ausreichend Bleche in den erforderlichen anspruchsvollen Güten und großen Abmessungen zur Verfügung gestellt werden können.

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