Dillinger Hütte: Eckdaten des Geschäftsjahres 2013 für die Dillinger Hütte Gruppe

25. März 2014

Konjunkturelle und strukturelle Probleme belasten den Grobblechmarkt – Maßnahmenpaket zur Umsetzung des Kostensenkungs- und Strukturprogramms „DH 2014 plus“ sozialverträglich geschnürt.

(Pressemitteilung der Dillinger Hütte)

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  • Die Dillinger Hütte Gruppe leidet vor allem unter der schlechten Auftragslage bei Rohrblechen
  • Rückgang des konsolidierten Umsatzes von 2,5 auf 2 Milliarden €
  • Weiterhin hohe Investitionsausgaben (310 Millionen €)
  • Gute Eigenkapital- und Finanzstruktur (Eigenkapitalquote rund 67 %)
  • Hohes Einsparpotenzial definiert bei Kosten- und Strukturprogramm „DH 2014 plus“

Die Dillinger Hütte Gruppe (Dillinger Hütte mit ihren Tochtergesellschaften) verzeichnete ein sehr schwieriges Geschäftsjahr 2013. Ein schwaches konjunkturelles Umfeld und weltweite Überkapazitäten setzten den Grobblechmarkt stark unter Druck. Bei einer Kapazitätsauslastung der Grobblechhersteller in der EU von nur rund 60 % und einem zurückgehenden Verbrauch sind auch die Preise 2013 kontinuierlich gefallen. Besonders stark betroffen war der Großrohrmarkt, da bedeutende Pipelineprojekte verschoben oder ganz gestrichen wurden. Aufgrund der zurückgehenden Produktions- und Absatzmengen sowie des deutlich gesunkenen Erlösniveaus schloss die Dillinger Hütte Gruppe das Geschäftsjahr 2013 mit einem Verlust ab.

Um dieser Verlustsituation entgegenzuwirken wurde im dritten Quartal „DH 2014 plus“ gestartet, ein Strukturanpassungs- und Kostensenkungsprogramm mit dem Ziel, nachhaltig 130 Millionen € pro Jahr am Standort Dillingen einzusparen. Die Umsetzung der damit verbundenen Personalmaßnahmen erfolgt sozialverträglich, ohne betriebsbedingte Kündigungen, u. a. durch den Wechsel von rund 200 DH-Mitarbeitern zu Saarstahl. „Wir haben es geschafft, zügig ein effizientes Maßnahmenpaket zur Verbesserung unserer Ergebnissituation sozialverträglich zu schnüren. Damit nehmen wir die großen Herausforderungen des Marktes an, um unser Unternehmen für die Zukunft zu rüsten.“ so der Vorstandsvorsitzende der Dillinger Hütte, Dr. Karlheinz Blessing.

  Zahlen der Dillinger Hütte Gruppe des Jahres 2013:

  • Die Produktion der Walzwerke in Dillingen und in Dunkerque, bei der 100%igen Tochtergesellschaft Dillinger France (vormals GTS Industries), betrug 1,659 Millionen Tonnen gegenüber 1,882 Millionen Tonnen in 2012.
  • Die konsolidierten Umsatzerlöse sanken durch die geringeren Absatzmengen und niedrigen Erlösniveaus von rund 2,498 Milliarden € im Vorjahr auf 1,979 Milliarden €.
  • Das konsolidierte EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) belief sich auf - 167 Millionen € (2012: 161 Millionen €) und das konsolidierte EBITDA, also das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, auf - 66 Millionen € (2012: 261 Millionen €).
  • Mit 310 Millionen € lagen die Ausgaben für Investitionen (konsolidierter Cashflow aus Investitionstätigkeit) der Dillinger Hütte Gruppe 2013 noch einmal deutlich über dem bereits hohen Vorjahreswert (222 Millionen €).
  • Trotz dieser hohen Investitionsausgaben und der eingetretenen Verluste hat die DH-Gruppe weiterhin eine positive Nettoverschuldung und das Eigenkapital beträgt 67 % der Bilanzsumme.
  • Im Fokus der Investitionen bei der Dillinger Hütte selbst (193 Millionen €) standen der Bau der neuen Stranggießanlage CC 6, die neue Vakuumbehandlungsanlage VD 4 sowie die neue Blechkantenfräsmaschine in der Weiterverarbeitung.
  • Am Standort Dillingen waren zum Ende des Geschäftsjahres 5 291 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt (31.12.2012: 5 377). Diese arbeiteten bei der Dillinger Hütte selbst, bei der Zentralkokerei Saar GmbH (ZKS) und bei der ROGESA Roheisengesellschaft Saar mbH (ROGESA). In der Dillinger Hütte Gruppe sind insgesamt 7 614 Mitarbeiter beschäftigt (2012: 7 854).
  • 2013 starteten 51 junge Menschen ihre Ausbildung bei der Dillinger Hütte (2012: 67). Damit beschäftigt das Unternehmen über alle Ausbildungsjahrgänge hinweg 207 Auszubildende.

 

Energiepolitik gefährdet industrielle Wertschöpfungskette

Mitarbeiter im neuen Dispatching-Leitstand der ROGESA (Quelle: "Dillinger Hütte)

Die Dillinger Hütte sieht die deutsche und europäische Energie- und Klimapolitik an einem kritischen Punkt angekommen. So haben sich allein die Kosten aus der EEG-Umlage seit 2009 vervierfacht. „Wir haben schon heute dreifach höhere Energiekosten als unsere Wettbewerber in den USA“, unterstreicht Dr. Karlheinz Blessing und warnt davor, die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Stahlindustrie nicht durch weitere Kosten zu gefährden. „Wir brauchen endlich Klarheit, wie der Weg weitergeht. Die Dillinger Hütte hat im Vertrauen auf politische Rahmenbedingungen enorme Summen in den Umweltschutz und in die Stromeigenerzeugung investiert. Diese Bedingungen müssen Bestand haben, will man nicht den Kopf der Wertschöpfungskette abschlagen.“

Verhaltene Aussichten für 2014

Mitarbeiter in der Weiterverarbeitung der Dillinger Hütte (Quelle: Mitarbeiter in der Weiterverarbeitung der Dillinger Hütte (Quelle: "Dillinger Hütte)

Die Dillinger Hütte Gruppe erwartet für 2014 einen insgesamt besseren, wenn auch weiterhin schwierigen Geschäftsverlauf. Im Produktbereich des Normalprogramms, wie z. B. dem Bereich Offshore-Wind, Offshore Öl und Gas oder dem Maschinenbau, wird mit einer leicht anziehenden Nachfrage gerechnet. Für den Produktbereich Rohrblech zeichnet sich – unter Berücksichtigung der Anfang 2014 erfolgten Buchung eines Großteils der Menge für die erste Offshore-Leitung des South-Stream-Projektes – ein zumindest mengenmäßig besseres Jahr ab. Dieser Auftrag sichert die Grundauslastung am Standort Dillingen ab dem zweiten Quartal. Auch wenn die fehlenden Rohrblechmengen dadurch nur teilweise ausgeglichen werden können, ist davon auszugehen, dass die Anlagen der Dillinger Hütte am Standort Dillingen sowie bei Dillinger France in Dunkerque 2014 insgesamt besser ausgelastet sind als 2013, jedoch mit einem stark unterschiedlichen Verlauf über die einzelnen Quartale.

Derzeit werden die angekündigten Preisanhebungen für das zweite Quartal umgesetzt, weitere Erhöhungen sind für das dritte Quartal geplant. Im Zuge einer konsequenten Umsetzung des laufenden Strukturanpassungs-, Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsprogramm „DH 2014 plus“ und unter der Voraussetzung, dass keine unerwarteten Steigerungen bei den Rohstoff- oder Energiekosten eintreten, ist für 2014 mit steigenden Umsätzen und einem verbesserten operativen Ergebnis, wenn auch auf weiterhin unbefriedigendem Niveau, zu rechnen.

Die Dillinger Hütte Gruppe in Zahlen:

Ihre Ansprechpartnerinnen:

Ute Engel, Tel.: 06831/47 3011, E-Mail: ute.engel@stahl-holding-saar.de
Ines Oberhofer, Tel:: 06831/47 2002, E-Mail: ines.oberhofer@stahl-holding-saar.de